Glossar zum Thema Systemische Aufstellungen
Der Ausgleich
Der Ausgleich von Geben und Nehmen
Geben und Nehmen entspricht einem grundlegenden Bedürfnis.
Wir machen Geschenke und nehmen Geschenke entgegen, erweisen und erhalten Gefälligkeiten. Das Geben und Nehmen als ein Zeichen für unsere gegenseitige Achtung, Sympathie oder Zuneigung. So entwickeln und festigen wir Beziehungen. Die Voraussetzung ist, dass das Geben und Nehmen im Ausgleich sind; dass der, der genommen hat, etwa soviel zurückgibt, wie er bekam oder zumindest wie er kann. Das gilt im Guten sowie im Schlechten, wobei im Guten ein wenig mehr und im Schlechten ein bisschen weniger zurückgegeben wird. Wird das befolgt, behält sein System in der Balance.
In der Familie besteht ein Ausgleich von Geben und Nehmen oft nicht in einem direkten Austausch, sondern ist eher ein langfristiger Prozess, in dem die Eltern ihren Kindern geben und die Kinder später im Leben ihren Eltern zurückgeben, indem sie beispielsweise für sie sorgen oder sie unterstützen.
Bei Paarbeziehungen ist ein guter Ausgleich von Geben und Nehmen besonders wichtig, denn nur so kann eine Beziehung auf gleicher Augenhöhe stattfinden. Beide Partner bleiben im Gleichgewicht und in der Beziehung gleichberechtigt. Gerät diese Gleichberechtigung in eine Schieflage, verwandelt sich das Verhältnis in eine „Schuldner-Gönner“ Beziehung. Wird diese Schieflage so gross, dass ein Ausgleich nicht mehr möglich ist, bleibt für den benachteiligten Partner oft nur die Möglichkeit, zu gehen.
Ausnahme: Von den Eltern zu ihren Kindern.
Die Systemische Aufstellung kann zeigen, ob in einem System der Ausgleich besteht und wie er ggf. wieder hergestellt werden kann.